Landestheater Eisenach – Theatertradition in Thüringen
Ist die Sage vom legendären „Singerkriec uf Wartburc“ um 1206/07 nicht wirklich dokumentiert, so beginnt die Theatergeschichte Eisenachs doch schon sehr früh mit dem nachweislich bereits am 4. Mai 1321 belegten „Mysterienspiel von den klugen und törichten Jungfrauen“. Seither erfreuten bis weit ins 19. Jahrhundert verschiedenste Wandertheatergruppen das Eisenacher Publikum, die in verschiedenen Gasthöfen spielten. Feste Bühnen wie das Stadttheater Torgau, das Hoftheater Altenburg und das Hoftheater Gotha gastierten ebenso in Eisenach und ließen bei vielen Bürgern den Wunsch nach einem eigenen Theater aufkommen. Diesen Wunsch erfüllte Baron Julius von Eichel-Streiber und stiftete der Stadt Eisenach das nach Entwürfen des Leipziger Architekten Karl Weichardt im spätklassizistischem Stil der Gründerzeit, mit Attributen der Neorenaissance erbaute, prachtvolle Theatergebäude, das am 1. Januar 1879 mit Webers „Jubelouvertüre“ und Lessings „Minna von Barnhelm“ feierlich eingeweiht wurde.
Nach der Modernisierung der Bühnentechnik 1993, dem Einbau neuer Theatersessel und der Renovierung der Innenausstattung im Sommer 2000, bietet das Haus mit seinen nunmehr 501 komfortablen Plätzen im Parkett und den beiden Rängen alle Möglichkeiten für niveauvolle Theatererlebnisse. Ein abwechslungsreicher Spielplan mit allen Sparten wird geboten: Oper, Operette, Musical, Tanztheater, Schauspiel und Kinder- und Jugendtheater. Im Sommer wird die Bergbühne Fischbach bespielt. Die Landeskapelle Eisenach präsentiert sich neben den Inszenierungen des Musiktheaters regelmäßig mit anspruchsvollen Sinfonie-, Sonder- und Kammerkonzerten, teils auch im Festsaal der Wartburg und anderen Orten, wie z.B. der Wandelhalle.